Aktuelles
Frühjahrstagung 17.03.2022
Tagungsthema: „Was mich ärgert entscheide ich! “
09.00 Uhr 09:15 Uhr |
Ankommen Eröffnung |
09.30 Uhr | Philipp Karch „Was mich ärgert entscheide ich“ https://www.philipp-karch.de |
12:00 Uhr 13.00 Uhr |
Mittagessen Bildungsfachliches Gespräch mit Herrn Staatssekretär Freiberg (zugesagt) |
15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr | Auswertung bildungsfachliches Gespräch und Vorbereitung der Herbsttagung 2022) |
(Änderungen vorbehalten)
Brief an Frau Ministerin Ernst
Sehr geehrte Frau Ministerin Ernst,
in Anbetracht der gegenwärtig äußerst angespannten Lage an den Schulen wenden wir uns mit den folgenden Forderungen an Sie.
- Die Teststrategie muss konsequenter und verlässlicher gesteuert werden
Wir begrüßen die Erweiterung der Teststrategie an den Schulen, auch wenn der damit verbundene Organisationsaufwand erneut ansteigt. In der vorliegenden Situation sorgt diese Maßnahme maßgeblich für die notwendige Sicherheit aller an Schule Beteiligten. Vor diesem Hintergrund fordern wir Sie auf, der Umsetzung der Teststrategie allerhöchste Priorität beizumessen. Dazu gehört unbedingt die sofortige Bereitstellung der benötigten Schnelltests in ausreichender Stückzahl und eine professionelle Logistik in der Belieferung aller Schulen des Landes. Wir sehen Gefahr im Verzug, wenn hier nicht schnellstens die erforderlichen Grundlagen geschaffen werden. In Folge fordern wir, den Schulleiterinnen und Schulleitern das gebotene Vertrauen entgegenzubringen und ihnen eigene Ermessensspielräume für Abweichungen bei der Personengruppe oder der Testfrequenz in Schülergruppen mit Infektionsträgern (vorübergehende tägliche Testungen auch der Geimpften) zu gewähren.
- Das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ muss personell untersetzt werden
Das Aktionsprogramm stellt finanzielle Mittel in beachtlicher Größenordnung in Aussicht. Noch in der ersten Stufe konnten dadurch zahlreiche und adäquate Maßnahmen an sehr vielen Schulen ermöglicht sowie der damit verbundene zusätzliche Verwaltungsaufwand in erträglichem Maße abgewickelt werden. Die Ankündigung für die zweite Stufe mit Schreiben vom 2. November 2021 stellt allerdings die meisten Schulen vor beinahe unlösbare Herausforderungen. Das beschriebene Verfahren der Bedarfserfassung und der anschließenden Durchführung und Abrechnung der Maßnahmen stellt eine enorme zusätzliche Belastung für die Schulleitungen und folglich alle Lehrkräfte dar, die neben der Aufrechterhaltung des regelmäßigen Unterrichts und des geordneten Schulbetriebes unter Pandemiebedingungen kaum noch zu leisten ist. Hier fehlt es bereits in der Vorbereitungsphase an personeller Unterstützung an den Schulen, die sich noch gravierender bei den in Aussicht gestellten Nachhilfemaßnahmen offenbaren wird. Wir fordern Sie auf, die Koordinierung in dieser Stufe des Aktionsprogramms nicht den Schulen allein zu überlassen. Das Finden geeigneter Träger oder Personen für fachgerechte Nachhilfe, das Vermitteln von betroffenen Jugendlichen und das Abwickeln von vertraglichen Vereinbarungen sind vorrangig Verwaltungsaufgaben. Für das Leisten dieser Aufgaben muss den Schulen eine personelle Unterstützung gewährt werden.
- Keine weiteren Briefe mehr wie das 6. Schreiben zur Organisation vom 19.11.2021
Wer dieses Schreiben mit der Erwartung liest, darin die angekündigte Unterstützung und Entlastung für Schulen zu finden, wird nicht nur herb enttäuscht, sondern zugleich auch verärgert. Vorgeschlagene Maßnahmen für die Entlastung, wie etwa Substitution von Ganztagsangeboten, sind zum Teil seit Jahren fest in den Vertretungskonzepten der Schulen verankert. Diese Spielräume werden längst ausgeschöpft und gehören mittlerweile zum Alltag. Die aufgezeigte Möglichkeit, auch Abminderungsstunden für Lehrkräfte in Betracht zu ziehen, steht allerdings im krassen Widerspruch zu einer in Aussicht gestellten Entlastung. Für diese Vorankündigung auf Unterstützung und Entlastung im Zusammenhang mit dem sechsten Schreiben zur Organisation des Schulbetriebes fehlt uns jedes Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Steffen Neumeyer Torsten Kleefeld Annett Reissing Britt Mühmert
Einladung zur Herbsttagung am 30.09.2021
Herbsttagung der Vereinigung der Gymnasialschulleiter am Donnerstag, 30.09.2021 um 09.00 Uhr im Landhotel Potsdam
Reiherbergstraße 33 14476 Potsdam-Golm Telefon 0331-601190
Das Thema der Tagung : „ Umgang mit der Pandemie ; die Lehren für die Schule “
09.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
09.30 Uhr Begrüßung durch den Vorsitzenden
× Wahl des Vorstandes
× Kassenbericht
10.30 Uhr Diskussion zum Tagungsthema (Vorbereitung auf die Diskussion mit dem MBJS)
13.00 Uhr Mittagsbüffet
14.00 Uhr Diskussion mit Vertretern des MBJS (Frau Ministerin Ernst und Frau Staatssekretärin Jesse angefragt)
15.30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Nachbereitung der Diskussionen zum Tagungsthema
16:30 Uhr Auswertung (Beschlussfassung, Erstellung eines Positionspapiers, Vorbereitung der Frühjahrstagung 2022)
17:00 Uhr Ende der Tagung
Positionspapier Herbsttagung 21
Vereinigung der Gymnasialschulleiter des Landes Brandenburg e.V.
Der Vorsitzende
Die Herbsttagung 2021 unseres Verbandes diente dem Austausch der Schulleiterinnen und Schulleiter untereinander, der Verständigung und Diskussion zu wichtigen Themen der
Leitungsarbeit an Schule sowie der umfassenden Reflexion der Auswirkungen der Corona- Pandemie auf den Schulbetrieb. Das Ergebnis der Tagung zeigt den hohen Stellenwert
folgender Themen.
1. Vertrauen in der Zusammenarbeit
Die Aufrechterhaltung eines geordneten und verlässlichen Schulbetriebes ist eine grundlegende Selbstverständlichkeit und Selbstverpflichtung für die tägliche Arbeit in den
Schulleitungen. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit den Folgen der Pandemie auf den Lehrbetrieb und das entsprechende Reagieren darauf. Dazu zählen die vielen Gespräche mit besorgten Eltern, Lernenden und Lehrkräften sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem MBJS, den Schulämtern, Schulträgern und Gesundheitsämtern.
2. Klare Zielstellungen ohne Aktionismus
Der Schulbetrieb in Präsenzform ist durch keine andere Form zu ersetzen. Ein kontinuierlicher Unterricht in Präsenzform ist die beste Form, Lernrückstände systematisch aufzuarbeiten. Ziel ist es, möglichst jeden Jugendlichen zum erfolgreichen Abschluss des Schuljahres zu führen. Alle Maßnahmen, die diesen Lernprozess wieder unterbrechen, betrachten wir nicht als förderlich.
3. Effektive und zielführende Kommunikation
Das Dienstmailsystem des Landes Brandenburg hat sich für den Austausch von Informationen zwischen den Schulen, den staatlichen Schulämtern und dem Ministerium bewährt. Allerdings hat die Fülle an Informationen drastisch zugenommen. Eine Fokussierung auf wichtige Informationen in Verbindung mit festen und regelmäßigen Zeitpunkten führt zu mehr Effektivität.
4. Entlastungen für Lehrkräfte und Schulleitungen
Lehrkräfte und Schulleitungen setzen sich für ihre Schulen ein und stehen zu ihrer Verantwortung. Die täglich zur Verfügung stehende Arbeitszeit ist endlich. Eine Reduzierung von verwaltungstechnischen Abläufen, die Übertragung von administrativen Aufgaben, die schnellstmögliche Schaffung von Beförderungsämtern oder die vergleichsweise Einführung eines Zulagensystems für besondere Aufgaben bewirken eine breitere Verteilung von Aufgaben und eine Entlastung des Einzelnen.
5. Flexible Lösungen für Personalplanung
Die Vermeidung von Unterrichtsausfall erfordert zunehmend flexibleres Reagieren und Planen. Die schulischen Möglichkeiten, im Rahmen der Vertretungskonzepte Lösungen zu finden, müssen erweitert werden, z.B. durch eine Erhöhung der Vertretungsreserve an den Schulen.
Potsdam den 30.09.2021
Positionspapier zum Schuljahr 21/22
Sehr geehrte Frau Ministerin Ernst,
gern greifen wir Ihren Vorschlag auf, uns als Verband an der Suche, Zusammenstellung, Diskussion und Entwicklung geeigneter Formen und Rahmenbedingungen für die Sicherung von
Schullaufbahnen zu beteiligen. Gleichzeitig weisen wir allerdings auch darauf hin, dass in der Kürze der Zeit durch uns kein abgeschlossenes und in sich stimmiges Konzept für das neue Schuljahr
entworfen werden konnte. Im Folgenden übermittle ich Ihnen daher einige Ideen und Denkansätze, deren weitere Vertiefung und Prüfung auf Praktikabilität und Umsetzbarkeit aus der Sicht unseres Verbandes durchaus lohnenswert erscheinen.
• Wir gehen davon aus, dass alle möglichen Entscheidungen länderübergreifend gesehen und getroffen werden sollten. Jedes Bundesland für sich allein kann dieses tiefgreifende Problem
nicht lösen. Wir können uns gut vorstellen, den Vorschlag aus dem Berliner Verband der Gymnasialschulleiter zur Verlängerung des Schuljahres aufzugreifen.
• Was wir brauchen, ist mehr effektive Lernzeit für alle SuS. Aufgrund des öffentlichen Bildungsauftrages sehen wir die Lösung dafür jedoch nicht in einer Verlagerung in den Bereich der Nachhilfe. Jede noch so gute Nachhilfe würde aus unserer Sicht darüber hinaus zu einer zeitlichen Überforderung führen, die japanischen Verhältnissen entspräche (08:00- 15:00 Schule und 16:00-20:00 Nachhilfe).
• Vorschlag: Mehr Lernzeit durch gestaffelte Verlängerung der Schuljahre
- Aktuelles Schuljahr 2020/21 endet erst am 17.12.2021 für Klassen 1-11(12)
- Neues Schuljahr 2022/23 beginnt am 05.01.2022
- Ende des Schuljahres 2022/23 am 12.07.2023
• Durch eine solche Verlängerung könnte für alle Schüler*innen mehr Lernzeit in ihrem sozialen Umfeld mit den Lehrkräften generiert werden. Die Anträge der Eltern auf Rückstufung um ein Schuljahr würden dann sicher nicht in der Zahl kommen, die wir derzeit erwarten. Die Rückstände der letzten 2 Schuljahre könnten so unter pädagogischer Anleitung methodisch und didaktisch aufgearbeitet werden. Vor allen Dingen wäre auch Zeit für die sozialpsychologische Arbeit mit den Kindern. Wir sehen heute schon, dass sich viele Kinder sehr verändert haben
und wir Zeit benötigen um sie wieder in den schulischen Alltag zu integrieren.
Zu lösende bzw. klärende Probleme aus unserer Sicht wären:
• Die Ausbildungsbetriebe und die Universitäten müssten sich auf andere Termine einstellen und diese Verlängerung entsprechend überbrücken können.
• Im Bereich KITA dürfte es zu Engpässen in der Kapazität kommen, da hier nicht mehr Kinder aufgenommen werden können. Zu prüfen wäre, ob durch ein erweitertes Elterngeld eine Kompensation erfolgen könnte.
• Parallel dazu müssten in allen Jahrgangstufen die RLP bis zum Sommer überarbeitet und entschlackt werden, damit auch Zeit für eine soziale Aufarbeitung der Pandemie bleibt. Eine Lernstandsanalyse als Grundlage für eine solche Überarbeitung halten wir für wenig hilfreich, da Erfahrungswerte fehlen und wir nicht zwischen den in der Pandemie entstandenen Lerndefiziten und den in jedem Jahr auftretenden unterscheiden können.
Ich freue mich auf die Diskussion unserer Vorschläge.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Steffen Neumeyer